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Geschrieben von Vimes am 16.09.2006 um 23:12:

  Kernel im Eigenbau unter debian/ubuntu

Wem der Standard-Kernel unter debian bzw. ubuntu nicht zusagt, der kann sich ziemlich einfach einen eigenen backen.

Notwendige Pakete: kernel-package, ncurses-dev, wget, bzip2 (zumindest die beiden letzteren dürften auf den meisten Systemen schon vorhanden sein).

Vorgehensweise:

1. Man suche sich den Pfad zu den Sourcen des gewünschten Kernels z.B. von www.kernel.org
(Achtung: Nicht einen Patch runterladen, sondern den kompletten Kernel - er hat so ungefähr 30-40MB)

2. cd /usr/src (als root oder mit sudo)

3. wget http://<Adresse zu der gewünschten Kernel-Quelle
(Natürlich kann man den Kram auch per Browser runterladen und dann in das richtige Verzeichnis schieben)

4. tar xj{f|z} KERNEL
xjf verwendet man für mit bz2 gepackte Kernel, xzf dagegen für mit gz gepackte Kernel.

5. cd KERNEL-VERZEICHNIS
Z.B. linux-2.6.17.13
(Ein ls -l verrät einem, welche Verzeichnisse es gibt)

6. make menuconfig
Hier alle gewünschten Module auswählen etc. pp.

7. make-kpkg clean

8. make-kpkg --revision=NAME.X.Y kernel_image
Wobei der NAME beliebig gewählt werden kann, aber bitte nur Buchstaben, lieber keine Sonderzeichen... X und Y stehen für zwei ziemlich beliebige Versionsnummern.

Wenn es einen Fehler gibt, muß man das Kernel-Modul suchen, das Schwierigkeiten bereitet (eine Suchmaschine mit der - kryptischen - Bezeichnung füttern, die ausgeworfen wird) und dann zuerst make-clean eingeben und anschließend die Schritte 6 und 7 wiederholen.

Wenn es keine Fehler gab, liegt unter /usr/src ein neues deb-Paket, das mit
dpkg -i PAKETNAME.deb
installiert werden kann.

ACHTUNG: Bitte nicht ein bereits eingebautes Paket einfach nochmal kompilieren und versuchen, einzubauen. Wenn man an den Modulen etwas gedreht hat, gibt das eine Fehlermeldung. Diese bitte beherzigen und wie angegeben zuerst das Modulverzeichnis unter /lib/modules umbenennen, also beim Kernel 2.6.17.13 z.B. von 2.6.17.13 in 2.6.17.13.old
Erst dann das deb-Paket erneut installieren.

Das war's auch schon. Mit apt-get remove läßt sich der ganze Krempel auch wieder deinstallieren.

Die nötigen Einträge im Bootmanager werden für grub automatisch vorgenommen.

MfG
Vimes