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Geschrieben von Bishop am 24.07.2005 um 12:28:
Warum Linux?
Ich drenk grad darüber nach, mal ein anderes BS zu nutzen.
Da stellt sich mir aber die Frage, welche Vorteile bringt Linux gegenüber Windows, wenn man Windows einigermaßen im Griff hat, so wie ihr hier?
Geschrieben von MobyDuck am 24.07.2005 um 13:57:
Ganz spontan und unsortiert:
Ich halte von diesen Flames Win vs. Linux überhaupt nichts. Beide Welten haben Stärken und Schwächen.Daher nutze ich beide BS. Obwohl meine Sympathien derzeit mehr bei Linux sind. Das kann der Reiz des Neuen sein, wird sich mit der Zeit zeigen.
Warum Linux?
Erstmal aus Sicherheitsgründen. Wenn man sich ein wenig mit den design-bedingten Sicherheitsproblemen unter Win beschäftigt hat, ist es nur ein kleiner Schritt, mal ein BS auszuprobieren, das diese Design-Fehler nicht aufweist (Rechteverwaltung, tief eingegrabener IE etc etc)
Wachsende Bauchschmerzen wegen zunehmender Bevormundung.Da einige Sicherheitsmängel nicht strukturell abgestellt werden können, rettet sich MS in eine zunehmende Bevormundung des Users. Damit er gar nicht in Versuchung kommt, Mist zu bauen. Aber mein Rechner gehört mir.
DRM. Dieses Thema wird noch akuter, wenn Hasta la vista kommt. Bin kein Raubkopierer und lasse mich nur ungern wie ein potentieller Verbrecher behandeln.
Indivudualisierbarkeit: Mein Linux-System kann ich mir so einrichten, wie ich Lust habe. Das geht so unter Win nicht. Ganz profanes Beispiel: Mounten von Datenträgern. Die hänge ich ein, wie's mir gerade passt und wo ich sie brauche.
Was spricht dagegen?
Man muss schon ein wenig Lernbereitschaft mitbringen.
Linux ist für mich immer noch eine ewige Baustelle. Nicht alles klappt immer auf Anhieb.
Ausgerechnet die Multimediafunktionen, wo es die meiste Bevormundung gibt, laufen unter Win noch ungleich komfortabler.
Geschrieben von Vimes am 24.07.2005 um 18:23:
@Bishop: Schau hier mal unter "gentoo: Voraussetzungen und Vorzüge". Das gilt zwar in erster Linie gegenüber anderen Linux-Distributionen, aber für mich auch gegenüber Windows - z.B. gerade das Paketmanagement.
Das soll aber kein Geflame gegen Windows darstellen. Ich nutze Linux nicht, weil ich Windows nicht im Griff hätte, sondern weil ich die Art, wie Linux arbeitet, mittlerweile besser finde als die, wie Windows arbeitet. Rein subjektiv.
MfG
Vimes
Geschrieben von Bishop am 24.07.2005 um 22:26:
Ja, nein...
Versteht mich bitte nicht flasch, ich will kein Win/Linux Flame. Reine Neugier.
@Moby
Sicherheitsgründe sind für mich kein schlagendes Argument. Deine Darstellung der Bevormundung schon eher, incl. DRM.
Indivudualisierbarkeit kann ich gedanklich noch nicht ganz nachvollziehen.
@Vimes
*lesen muss*
Edit: gelesen.
Wenn das alles ist, bleib ich bei Win.
Gruß
Geschrieben von Vimes am 24.07.2005 um 22:30:
@Bishop: Nee, war uns schon klar, daß Du keinen flame willst. Nur, nicht jeder weiß, daß wir nicht posten, um zu flamen...
Ich sag mal, wenn Du mal was neues sehen willst, ist das auch ein guter Grund, Linux zu verwenden. Bei mir wars auch ein gutes Teil Neugier.
Wenn es Dir nur darum geht, ein effizientes System zu haben, das Du beherrschst, dann kannst Du getrost bei Windows bleiben (was nicht heißt, daß ich Dir nicht zutrauen würde, Linux flott zu lernen).
Denke aber, es lohnt sich, sich das einmal anzuschauen. Ich habe z.B. ein dual-boot-System, auch wenn ich Windows nur noch benutze, wenn ich meinen Palm einmal sichern muß (Sync).
MfG
Vimes
Geschrieben von Bishop am 24.07.2005 um 22:37:
@Vimes
Die Geschichte mit dem alternativen BS und was neues ausprobieren ist schon OK. Aber darum gings mir nicht wirklich. Ich dachte, es gibt vielleicht gravierende Vorteile (außer Sicherheit) anderer BS, dem scheint aber nicht so zu sein.
Gruß
Geschrieben von MobyDuck am 24.07.2005 um 22:53:
@ Bishop
wirklich "gravierende Vorteile" sehe ich nicht. Obwohl das ja wohl jeder für sich anders gewichtet. Natürlich spielt da auch - wie Vimes schon sagte - eine gehörige Portion Neugier mit.
Für mich ist der Vorteil schon gravierend, dass meine Frau jetzt etwas unbelasteter ihr Online-Banking machen kann (auch wenn ihre Bedenken auf unserem System bisher noch eher unbegründet waren).Das noch zum Thema Sicherheit.
Ein messbarer Vorteil ist vielleicht auch noch der Kostenfaktor.
Und das Gefühl, wenn's darauf ankommt, von MS unabhängig zu sein. Habe keine Lust, mir nen neuen Rechner zu kaufen, nur damit Hasta la Vista läuft.
Geschrieben von Bishop am 24.07.2005 um 22:57:
Zitat: |
wirklich "gravierende Vorteile" sehe ich nicht. |
|
Ja, das hält mich bisher auch von Linux ab.
Btw: Bin nicht verheiratet, und die Frauen die bei mir sind, dürfen nicht an den PC.
Geschrieben von Vimes am 24.07.2005 um 23:02:
Es kommt halt drauf an, was man als "gravierenden Vorteil" ansieht.
Ich empfinde es z.B. schon als gravierenden Vorteil, daß nach Eingabe dieser niedlichen Befehlskette hier:
emerge --sync && emerge -u world
mein System in allen Punkten (!) auf dem neuesten Stand ist. Oder daß ich mit einem
emerge $Software
die betreffende Software inkl. aller Abhängigkeiten installiert bekomme. Oder daß ich hier nichts defragmentieren muß, weil ext3 mit journaling läuft. Oder daß mir die allermeisten Würmer und Viren knapp am Allerwertesten vorbeigehen, weil sie für den Marktführer programmiert sind. Oder daß ich kostenlose (!) Compiler für die meisten Programmiersprachen habe. Oder daß ich meine graphische Oberfläche wechseln kann, wie andere Leute die Unterhose (selten [1], aber es ist möglich). Die Liste läßt sich noch ergänzen, aber das sind eben nur für mich gravierende Vorteile.
MfG
Vimes
[1] Männer eben.
Geschrieben von MobyDuck am 24.07.2005 um 23:05:
Zitat: |
und die Frauen die bei mir sind, dürfen nicht an den PC. |
|
Dann kannste getrost bei Win bleiben.
Nee mal im Ernst: Wenn du so kopfmäßig an die Sache rangehst, mit deinem Win zufrieden bist und dein System im Griff hast (wie ich dich kenne, ist letzteres so), dann hast du für einen Wechsle IMO keinen Grund.
Geschrieben von Bishop am 24.07.2005 um 23:08:
Danke.
Solche Dinge wollt ich hören. Sprich "persönliche Vorteile".
Mein Bild von Linux ist schon ziemlich komplett, aber ich such noch immer die Initialzündung.
Ich sollt wohl einfach eine Distri installieren, und gucken.
Mach ich. Sobald ich Zeit habe.
Geschrieben von dedie am 24.07.2005 um 23:31:
@ Bishop
Nimm dir beim ersten Versuch etwas mehr zeit, Windows zu installieren ist im vergleich zu Linux das reinste Kinderspiel
Geschrieben von MobyDuck am 24.07.2005 um 23:41:
Na ja, wenn er gleich mit Gentoo anfängt, wirst du recht haben.
Weiß noch, wie Vimes mehrere Tage einfach so abtauchte, keiner wusste, wo er abgeblieben war. Vimes hatte Gentoo installiert.
@ Vimes
Nicht böse gemeinst *Mit weißem Bettlaken winkend*
Geschrieben von Vimes am 24.07.2005 um 23:45:
Naja, Moby hat ja recht, es dauert in der Tat länger, gentoo zu installieren. Weil alles kompiliert werden muß und weil man das Handbuch auch verstehend lesen muß, damit man kapiert, daß man die /etc/fstab noch anpassen muß...

und vor allem muß man lernen, daß man nicht jedes mal neu anfangen muß, wenn was nicht klappt - aber wie soll man auch drauf kommen, daß man mit der Live-CD in das System reinkann und dann dort nochmal rumschrauben kann...
Also, wenn Du 'rumbasteln willst, dann empfehle ich Dir auf jeden Fall gentoo. Es kann halt je nach Intelligenz des Users zu Ausfallzeiten kommen... (ohne hier persönliche Erfahrungen breittreten zu wollen...)
MfG
Vimes
Geschrieben von MobyDuck am 24.07.2005 um 23:53:
Ansonsten gibt es einige Distris,die sind ebenso flott installiert wie Windows.
Hiervon abgesehen ist natürlich der größte Feind des Win-Umsteigers die Ungeduld.Ich habe weder DOS 3.x noch Windows in 3 Tagen richtig kapiert. Aber der interessierte Umsteiger setzt sich vor sein frisch installiertes Linux und meint, er müsste in eben diesen 3 Tagen alles im Griff haben. Ist nicht.
Geschrieben von cronos am 25.07.2005 um 02:04:
Zitat: |
Original von MobyDuck
Aber der interessierte Umsteiger setzt sich vor sein frisch installiertes Linux und meint, er müsste in eben diesen 3 Tagen alles im Griff haben. Ist nicht. |
|
Dazu haben wir im Trojaner-Board einen relativ interessanten Thread.
Hier der Link:
http://www.trojaner-board.de/showthread.php?t=15946
Geschrieben von deoroller am 25.07.2005 um 13:08:
Ich habe einen guten Grund, um mich mit Linux zu beschäftigen.
Und zwar, um damit ein unabhängiges Rettungssystem zu haben.
Ich meine damit die Knoppix-CD.
Es reicht ja nicht aus, nur die CD zu booten. Man sollte auch wissen, was für ein mächtiges Werkzeug man damit hat und wie man es halbwegs vernünftig einsetzen kann.
Z.B. bootet meine Acronis Wiederherstellungs-CD mit Linux und schert sich deshalb nicht, welches System gerade auf dem PC läuft.
Wer mit einer MS-DOS Bootdisk bootet merkt schnell, wo die Grenzen sind.
Geschrieben von cronos am 25.07.2005 um 13:20:
@ deoroller
In diesem Zusammenhang sei dann aus Gründen der Objektivität noch
Bart PE genannt.
Geschrieben von deoroller am 25.07.2005 um 13:57:
An Bart PE habe ich auch schon gedacht, aber ich habe kein XP, möchte auch keins installieren oder mit einer Raubkopie hausieren gehen.
Da lege ich lieber eine Knoppix-CD in den fremden PC, das Ding funzt, der Besitzer ist begeistert und macht sich von der CD gleich eine Kopie und sieht XP mit etwas kritischeren Augen.
Geschrieben von Vimes am 25.07.2005 um 22:48:
@cronos: Das mit der "eigenen Dummheit", die der User da aufbringt, kommt mir arg bekannt vor...
@deo: Das ist natürlich auch ein Aspekt, Wiederherstellungs-CD.
Knoppix eignet sich auch sehr schön zum Online-Banken.
Aber vor allem ist es ein OS, bei dem die Quelltexte alle offen liegen und ich nicht auf einen einzigen Softwaregiganten angewiesen bin, wenn sich mal ein Problem auftut...
MfG
Vimes