Der Aufbau eines flächendeckenden Systems für die Rücknahme von Einweggetränkepackungen ist ins Stocken gekommen, nachdem Mitarbeiter des Discounters Lidl während eines Feldtests die von der Deutschen Pfandsystem GmbH (DPG) favorisierte Sicherheitstechnik mit einfachsten Mitteln ausgehebelt haben.
Ab dem 1. Mai 2006 muss jeder Laden, der Getränke in Dosen oder Einwegflaschen aus Kunststoff oder Glas verkauft, alle pfandpflichtigen Verpackungen zurücknehmen. Ausgenommen sind Packungen für Milch, Säfte und Wein. Je Dose oder Flasche bekommen die Kunden 25 Cent ausgezahlt. Eine hochkomplexe Infrastruktur soll dafür sorgen, dass die Auszahlungen korrekt zugeordnet werden können. Sie soll nach Schätzung des Einzelhandels bis zu 1,5 Milliarden Euro kosten.
Für den Aufbau des Rücknahmesystems haben Handel und Lebensmittelindustrie im Juni die DPG gegründet. Die schloss bereits im Juli einen Vorvertrag mit der Bundesdruckerei als Generalunternehmerin für ein Sicherheitsverfahren ab. Das System der Bundesdruckerei baut auf der Erkennung einer UV-Sicherheitsfarbe auf, die auf die Verpackungen gedruckt wird.
Lidl-Mitarbeiter hatten sich eine am Markt frei verfügbare fluoreszierende Farbe besorgt. Die mit der Farbe markierten Getränkeflaschen und Dosen wurden von den Leergut-Geräten akzeptiert. Über die Gründe für diese Versuche lässt sich nur spekulieren, da Lidl dazu keine Stellungnahme abgibt. Vermutlich möchte der Discounter die Einführung eines teuren Sicherheitssystems verhindern und präferiert die viel günstigere Barcode-Erkennung ohne Sicherheitsmerkmale.
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