Wer bei seinem Telekom-Telefonanschluss lediglich einzelne 0190-Nummern oder Blöcke hat sperren lassen, muss die Sperrung zum Jahreswechsel neu beantragen. Nur bei einer so genannten Anschlusssperre, die alle 0190-Nmmern betrifft, geht die Sperre automatisch auf die 0900-Nummern über, heißt es bei der T-Com in Bonn. Zum Jahresende werden alle 0190-Nummern abgeschaltet und in 0900-Nummern umgewandelt.
Sind beim Beantragen eines Festnetzanschlusses alle 0190-Nummern gesperrt worden, sind diese auch künftig als 0900-Nummern gesperrt, erklärt T-Com-Sprecher Rüdiger Gräve. Denn das Unternehmen sperrte nicht nach Rufnummer, sondern in der Regel die gesamte so genannte Premium Rate, zu der beide Dienstarten gehören. "Wer aber zum Beispiel nur die drei teuersten oder eine einzelne 0190-Verbindung hat sperren lassen, muss im Januar neu beantragen", sagt Gräve. "Das können wir nicht ohne Weiteres umschalten."
Verbraucherschützer empfehlen, beim Anruf von 0900-Nummern künftig die Preisansage genau zu beachten. "Gerade ein Anruf vom Handy kann sonst sehr teuer werden", sagt Martin Müller vom Verbraucherportal teltarif.de in Göttingen. In diesem Fall lasse sich zusätzlich zum Dienstanbieter auch der Mobilfunkanbieter den Anruf bezahlen. Die Preise seien je nach Vertragspartner unterschiedlich. Die Tarifansage muss nach Worten von Müller erfolgen, noch bevor eine Verbindung aufgebaut wird und Gebühren fällig werden.
Die Ansage ist künftig die einzige Möglichkeit, die Kosten eines Anrufs zu erkennen, verdeutlicht Müller. Bei 0190-Nummern gab die fünfte Ziffer Auskunft über die Tarifklasse. Bei den 0900-Nummern erkennen Anrufer an der fünften Ziffer nun lediglich den Inhalt des Dienstes. Eine 1 kennzeichnet Informationsdienste wie Faxabrufe, eine 3 steht für Unterhaltungsdienste wie Chat- und Dating-Hotlines. Mit den Ziffern 0900-5 beginnen künftig Erotik-Hotlines, 0900-9 seien die so genannten Dialer. Andere Nummern sind nach Aussage von Müller noch nicht klassifiziert.
Wer nach dem 31. Dezember eine 0190-Nummer anruft, erreicht Müller zufolge in der Regel niemanden, weil der Anschluss nicht mehr geschaltet ist. Hat der Dienstanbieter aber eine Hinweisansage auf seine neue 0900-Nummer geschaltet, muss der Anruf kostenfrei bleiben. (dpa) (ssu/c't)
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