Nach zahlreichen Datendiebstählen bei Informationshändlern in der jüngsten Vergangenheit fordern Politiker und Bürgerrechtler in den USA immer lauter, die Arbeit von Brokern, die persönliche Informationen über US-Bürger sammeln und an Unternehmen oder Privatpersonen verkaufen, künftig deutlich stärker zu reglementieren. Am gestrigen Dienstag hatte der Online-Dienstleister für Rechts- und Wirtschaftsinformationen LexisNexis eingeräumt, dass Unbekannte bei insgesamt 59 Einbrüchen in die Datenbanken des Tochterunternehmens Seisint mehr als 310.000 Datensätze entwendet hatten, die Namen, Adressen, Sozialversicherungsnummern und Führerscheininformationen von US-Bürgern enthalten. Zuvor hatte es geheißen, dass lediglich 32.000 Datensätze entwendet worden seien.
Seisint soll Datensätze über nahezu jeden US-Bürger führen, die beispielsweise auch Informationen darüber enthalten, ob eine Person bei Gerichten aktenkundig, vorbestraft oder zahlungssäumig ist. Seisint-Kunden sind vorrangig Immobilienmakler, Firmen und Geldinstitute, die Informationen über Mieter, künftige Mitarbeiter oder potenzielle Kreditnehmer einholen. Im Februar war bekannt geworden, dass das Unternehmen Choicepoint, das hauptsächlich für US-Regierungsbehörden Datenbanken mit Bürgerinformationen zusammen trägt, sensible Daten wie Sozialversicherungsnummern und Bankauskünfte im Nebengeschäft ungewollt an Kriminelle verkauft hatte. Statt aber die mindestens 150.000 betroffenen Bürger umgehend zu informieren, hatte Choicepoint den Datendiebstahl monatelang vertuscht.
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