Vimes hat in einem, wie ich finde, sehr interessanten Beitrag die Voraussetzungen und Vorzüge von Gentoo dargestellt:
http://www.dedies-board.de/wbb2/thread.php?threadid=663
Da juckt es mir natürlich in den Fingern, auch ein paar Worte zu Ubuntu zu schreiben. Ich bin ein bequemer Mensch und folge einfach mal zunächst der Reihenfolge in Vimes' Beitrag.
Voraussetzungen:
1. Wie immer unter Linux ist eine Netzwerk-Anbindung per Kabel empfehlenswert. W-Lan ist zumindest für den Anfang nicht so prickelnd.
2. Gängige Hardware. Die Hardware-Erkennung funktioniert, soweit ich dies in den Ubuntu-Foren bisher verfolgt habe, hervorrragend.
3. Speicherplatz. Man kommt für die Installation und ein halbwegs vernünftiges Arbeiten bereits mit ca. 30-40 GB hin. Bei mir läuft Ubuntu klaglos neben 2 parallelen XP-Installationen auf einer S-ATA Platte. Der Königsweg ist natürlich die Installation auf einer separaten Platte, wenn man XP weiternutzt.
4. Die Bereitschaft, etwas Neues zu lernen. Es ist gar nicht schwer.
Warum ausgerechnet Ubuntu?
Die Installation ist problemlos und dauert in der Regel nicht länger als eine Windows-Installation. Das heißt, man hat in der Grundkonfiguration recht schnell ein funktionierendes Linux-System.
Wie Gentoo verfügt auch Ubuntu über ein geniales Paketmanagment. Dazu kurz ein Wort: Wie bei den meisten Linux-Distributionen werden Programme in sogenannten "Paketen" angeboten. Bei Ubuntu liegen die Pakete auf Servern, die ganze Programmsammlungen bereithalten, sog. Repositories. Die Pakete kann man dann runterladen und installieren. Geht im Grunde so einfach wie das Ausführen einer Exe-Datei unter Windows. Ubuntu stellt hierfür sogar eine grafische Oberfläche bereit. Wer mag, installiert mit ein paar Mausklicks.
Die Organisation der Programme in Repositories hat noch einen weiteren Vorteil: Mit wenigen Mausklicks, oder noch einfacher mit einer simplen Zeile im Terminal aktualisiert man in einem Rutsch die gesamte Software, die man aus Repositories bezogen hat. Wird unter Gentoo so ähnlich sein.
Wenn man sich etwas eingelebt hat, kann man natürlich auch Programme aus anderen Quellen installieren und selbst kompilieren.
Eine weitere Ähnlichkeit zu Gentoo, da eigentlich Linux-typisch: Mein System gehört mir. Ohne wenn und aber. Alles kann auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten werden.
Ebenfalls wie Gentoo ist Ubuntu hervorragend dokumentiert. Hervorzuheben sind auf Deutsch die Seite www.ubuntusers.de und die Anleitung unter http://www.elyps.de/. Die Anleitung vor der Installation lesen, dann kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Auf englisch gibt's noch unter http://ubuntuguide.org eine sehr ausführliche Anleitung, die eigentlich keine Anfänger-Fragen offen lässt.
Auch ein paar wenige Nachteile sollen nicht verschwiegen werden:
Nach der Philosophie von Ubuntu hat die Systemstabilität oberste Priorität. Es kann daher schon mal etwas dauern, bis neue Software oder Updates auf den offiziellen Ubuntu-Servern zur Verfügung stehen. Aber da hilft sich die Community mit sog. Backports selbst.
Ubuntu verwendet standardmäßig Gnome als Desktop-Umgebung und nicht KDE. Das mag für den Windows-Umsteiger zunächst ungewohnt sein, ich persönlich möchte meinen Gnome-Desktop jedoch nicht mehr missen.Für Anwender, die KDE bevorzugen, gibt es Kubuntu. Allerdings ist im Vergleich Kubuntu nicht so gut dokumentiert.
Aber das sind Kleinigkeiten. Wer schon immer mal möglichst problemlos in die Linux-Welt reinschauen wollte, dem kann ich Ubuntu nur empfehlen. Für einen ersten Eindruck gibt es eine Live-CD, von der man ohne Veränderungen am System booten kann:
http://www.ubuntu-de.org/wiki/downloads:hoary
Ach ja, einen Nachteil habe ich vergessen: Ubuntu ist langweilig. Einmal eingerichtet gibt es kaum noch etwas zu tun. Es läuft einfach.